Kürettage und Kryochirurgie entfernen Basalzellkarzinome zuverlässig

Originalpublikation: Backman EJ. et al. Curettage vs. cryosurgery for superficial basal cell carcinoma: a prospective, randomised and controlled trial. J Eur Acad Dermatol Venereol 2022; 36: 1758-1765 

Bei oberflächlichen Basalzellkarzinomen führen Ärzte häufig eine Kryochirurgie mit oder ohne vorheriger Kürettage sowie eine Kürettage mit Elektrodesikkation durch. Bisher gibt es keine Studien, die beide Methoden zur Behandlung des Basalzellkarzinoms vergleichen. Backman et al. verglichen die Kürettage mit der Kryochirurgie zur Behandlung von oberflächlichen Basalzellkarzinomen hinsichtlich der klinischen Tumorfreiheitsrate nach einem Jahr.

Sowohl die Kürettage als auch die Kryochirurgie zeigten hohe klinische Heilungsraten nach einem Jahr. Unter Anwendung der Kürettage verkürzte sich die Wundheilungszeit. In vorliegender randomisierter und kontrollierter Studie untersuchten die Forscher der Universität Göteborg, Schweden, zwischen November 2017 und März 2021 Patienten mit einem Alter von ≥18 Jahren und mit ≥1 zuvor unbehandelten oberflächlichen Basalzellkarzinom mit einem Durchmesser von 5–20 mm zwischen Hals und Knien. Die Wissenschaftler berücksichtigten nur oberflächlich wachsende, nicht aggressive Basalzellkarzinome. Jedes Karzinom wiesen die Wissenschaftler nach dem Zufallsprinzip entweder einer Behandlung mittels Kürettage oder Kryochirurgie zu. Nach der Behandlungsvisite erschienen die Patienten noch zu 3 Follow-up-Visiten. Das primäre Ergebnis war die klinische Tumorfreiheit nach 1 Jahr. Ein frühes Behandlungsversagen bewerteten die Ärzte bei Follow-up 2, ein Tumorrezidiv bei Follow-up 3. Die behandelten Bereiche untersuchten die Experten klinisch und dermatoskopisch, bei Verdacht auf einen Resttumor oder ein Rezidiv entnahmen sie eine Gewebeprobe für die Histopathologie. Läsionen mit geringem Verdacht auf einen Resttumor biopsierten die Wissenschaftler nicht direkt bei Follow-up 2, sondern kennzeichneten diese als „ungewisse Ausheilung“ und überwachten sie aktiv bis zu Follow-up 3. Bei jeder Nachuntersuchung fertigten die Forscher klinische und dermatoskopische Fotos von jedem behandelten Bereich an. Für den sekundären Endpunkt zeichnete eine Forschungsassistentin die von den Patienten angegebene Wundheilungszeit sowie die Beurteilung des Wundheilungsstatus auf.

Die Experten bezogen 228 Tumore von 97 Patienten in die finale Analyse ein, wobei 115 per Kürettage und 113 per Kryochirurgie behandelt wurden. Nach 3–6 Monaten konnten die Ärzte bei keinem Patienten einen Resttumor feststellen; 1 Jahr nach der Behandlung fanden die Experten 5 Tumoren in der Kürettage-Gruppe und keinen Tumor in der Kryochirurgie-Gruppe. Die mediane Zeit bis zur 1. Nachuntersuchung betrug 30 Tage. Zu diesem Zeitpunkt waren in der Kürettage-Gruppe 65,5% der Wunden vollständig abgeheilt, in der Kryochirurgie-Gruppe lediglich 45,5%. Dieser Unterschied erwies sich als statistisch signifikant. Die von den Patienten selbst angegebene mittlere Wundheilungszeit war bei der Kürettage kürzer (4 Wochen) als bei der Kryochirurgie (5 Wochen). Von 92 Patienten zeigten sich 88 als zufrieden mit dem kosmetischen Endresultat. Insgesamt traten 83 unerwünschte Ereignisse, darunter 5 schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, auf, von denen jedoch keines mit den Studieneingriffen in Zusammenhang stand.

Fazit

Die Resultate dieser Studie zeigen, dass einfache Behandlungsmethoden zur wirksamen Behandlung von oberflächlichen Basalzellkarzinomen eingesetzt werden können, so die Autoren. Sowohl die Kürettage als auch die Kryochirurgie zeigen vielversprechende 1-Jahres-Ergebnisse hinsichtlich der klinischen Clearance. Darüber hinaus bietet die Kürettage im Vergleich zur Kryochirurgie eine kürzere Wundheilungszeit.

Quelle:

Kürettage und Kryochirurgie entfernen Basalzellkarzinome zuverlässigAktuelle Dermatologie  2023; 49(06): 250 – 250. doi:10.1055/a-2054-6915

Simões EAF. et al. Prefusion F Protein-Based Respiratory Syncytial Virus Immunization in Pregnancy. N Engl J Med 2022; 386: 1615-1626

Publikationsdatum: 21. Juni 2023 (online)

Autorin: Dr. Maddalena Angela Di Lellis, Tübingen

 eRef-Link: https://eref.thieme.de/ejournals/1438-938X_2023_06?#/10.1055-a-2054-6915